Dachsanierung eines Einfamilienhauses mit DELTA®
Eine lückenlos und brückenfrei um die Gebäudehülle herum geführte Dämmebene ist das Idealziel einer jeden Maßnahme zur energetischen Verbesserung eines Gebäudes. Im Dachbereich bietet sich die fast durchdringungs- und einbindungsfreie Aufsparrendämmung als optimale Lösung an. Die Dachsanierung eines Einfamilienhauses zeigt, wie sich dies – bei vorausschauender Detailplanung – mustergültig umsetzen lässt.
Die Aufgabenstellung
Das freistehende Einfamilienhaus aus dem Jahr 1960 sollte eine grundlegende und umfassende energetische Sanierung erhalten. Das Sanierungskonzept sah neben der Außendämmung der Keller- und Geschosswände auch die Erneuerung der Dämmung und die Neueindeckung des Daches vor. Auch bei diesem Bauteil sollten dabei die wärmetechnischen Werte erheblich verbessert werden.
Das überzeugende Ergebnis nach der Dachsanierung
Gemeinsam mit dem Gebäudeenergieberater, dem mit der Ausführung beauftragten Dachdecker und einem Fachberater der Industrie wurde aus den möglichen Systemen die für das Dach wirtschaftlichste und bauphysikalisch sicherste Sanierungsvariante entwickelt. Auf dieser Grundlage konnte die anwendungstechnische Abteilung des Herstellers der Aufdachdämmelemente alle Bereiche des Daches einer weitergehenden bauphysikalischen Untersuchung unterziehen und die notwendigen Empfehlungen für den neuen Dachaufbau geben. Dabei wurde berücksichtigt, dass die alte und nicht mehr funktionsfähige Glaswolle, die im Zuge der Ersteindeckung verlegt worden war, entfernt werden musste. Die im Spitzbodenbereich eingebaute 100 mm starke Mineralwolle war noch voll funktionsfähig und zudem sauber verlegt und konnte daher erhalten bleiben.
Die unter diesen Rahmenbedingungen angestellten Berechnungen ergaben, dass die wirtschaftlichste Lösung mit einer Polyurethan-Aufdachdämmung in 160 mm Stärke erreicht werden konnte. Diese Dämmung erbringt im Wohnbereich - wo sie die alleinige Wärmedämmung darstellt - einen ausreichend hohen Dämmwert und sichert zudem im Bereich der vorhandenen Mineralwolle Tauwasserfreiheit.
Der vorgeschlagene Systemaufbau sah weiterhin vor, eine Dampfsperre mit einem sd-Wert von 3 m oberhalb der Sparren zu verlegen. Da die Witterungsverhältnisse im Voraus nicht absehbar waren, wurde hierfür eine regensichere Bahn gewählt; diese sollte im Bedarfsfall einen abschnittsweisen und dennoch zügigen Arbeitsfortschritt ermöglichen und gleichzeitig während der Bauzeit einen sicheren Wetterschutz für die darunter liegenden ausgebauten Bereiche bieten.
Verwendete Materialien:
- Dampfsperre: DELTA®-PVG PLUS
- Aufdachdämmung: DELTA®-Maxx Polar AL 160 mm
- Zubehör: DELTA®-Maxx Polar Anschlussstreifen, DELTA® SB 60 Nageldichtungsband, DELTA®-Eco Roll Firstrolle
- Klebemittel: DELTA®-Multiband 60 mm und 100 mm, DELTA-Than Kartuschenkleber
Unverzichtbare Basis: Die Luftdichtheitsebene
Nachdem die alte Ziegeleindeckung, die Lattung und die Zwischensparrendämmung im unteren, ausgebauten Bereich entfernt worden waren, wurden die Randbereiche so vorbereitet, dass ein umlaufend dichter Anschluss der Luftdichtheitsebene an die senkrechten Flächen des Außenmauerwerks möglich war und die Dämmelemente des Daches einen nahtlosen, wärmebrückenfreien Anschluss an die anschließend installierte Fassadendämmung bilden konnten.
Die Luftdichtheitsschicht wurde rundum bis auf das aufgehende Mauerwerk heruntergezogen und dort lückenlos verklebt.| Quelle: DDH
Nach den vorbereitenden Arbeiten an der Traufe wurde der offene Bereich temporär gegen Witterungseinflüsse geschützt. Anschließend wurde die restliche Dacheindeckung einschließlich der Lattung abgetragen. | Quelle: DDH
Dafür wurde im Ortgangbereich die überstehende Mauerkrone abgestemmt und die Fläche geglättet; im Traufbereich wurden die Sparrenköpfe in der Flucht des aufgehenden Mauerwerks abgeschnitten. Danach wurde die Dampfsperre über die Sparren hinweg verlegt. Für die sichere Stoßverbindung sorgten die integrierten Klebezonen an den Bahnenrändern. Der lückenlose luftdichte Anschluss an die aufgehenden Massivwände wurde mit einem auf das Bahnenmaterial abgestimmten dauerelastischen Kartuschenkleber ausgeführt.
Lücken- und brückenlose Dämmebene
Ein an der Traufkante befestigtes Schubholz in Dämmungshöhe bildete die Grundlinie und die Lagesicherung für die nun folgende Verlegung der Dämmelemente. Bei der daran anschließenden ersten Plattenreihe wurden die Federn entfernt und zur späteren Wiederverwendung verwahrt.
Ausschäumen des durch den Aufschiebling verursachten Knicks in den Dämmplatten | Quelle: DDH
Im Traufbereich war noch ein weiteres Detail zu lösen: Auf den Sparren waren Aufschieblinge aufgebracht, die oberhalb der vierten Ziegelreihe einen Leistbruch bildeten. Um dieser Kontur folgen zu können, mussten die Dämmelemente von unten her bis zur aufkaschierten Unterdeckbahn eingeschnitten und geknickt werden. Der dadurch entstandene Spalt im Dämmmaterial wurde anschließend von außen mit PU-Schaum aufgefüllt. Dabei wurde der Rüssel der PU-Schaumdose durch die Oberschicht der Platte gestoßen, um so den Hohlraum vollständig ausschäumen zu können. Das entstandene Loch wurde anschließend mit Abschnitten von Delta-Multiband wieder überklebt.
Der weitere Verlauf der Verlegearbeiten zeigte keinerlei Besonderheiten. Die rundum mit Nut und Feder ausgestatteten Aufdachdämmelemente Delta-Maxx Polar AL konnten auf der - vorher gründlich gereinigten - Luftdichtheitsschicht zügig verlegt werden. Die selbstklebenden Überlappungsränder sorgten für eine sofortige Regensicherheit in der Fläche und die rutschhemmend ausgestattete Oberfläche der Platten bot den Handwerkern einen sicheren Stand und trug damit maßgeblich zur problemlosen Verlegung der Elemente bei. Wo Reststücke bzw. Zuschnitte verarbeitet werden mussten, wurden die daran fehlenden Federn durch Abschnittsnuten der Traufe aufgefüllt. Damit ist immer eine durchgängige Dämmstärke von 160 mm gewährleistet. Die in diesen Fällen überlappungslosen Stöße wurden mit Delta-Multiband M 100 abgedichtet.
Die erste Reihe der Dämmelemente wurde entlang des zur Lagesicherung dienenden Schubholzes verlegt. Die nach unten hin überstehenden Federn der Elemente waren zuvor sauber abgeschnitten worden.| Quelle: DDH
Bei Stößen von Standardplatten mit Plattenzuschnitten wurden die Elementnuten mit vorher angefallenen Federabschnitten gefüllt.| Quelle: DDH
Um den später noch anzubringenden Traufüberstand abdecken zu können, wurde die auf die Dämmelemente bereits aufkaschierte Unterdeckbahn durch einen Anschlussstreifen aus Delta-Vent N verlängert.
Fachregelkonforme Konterlattung
Die Konterlattung wurde dem Fortschritt bei der Verlegung der Dämmelemente folgend abschnittsweise montiert, so dass jederzeit ausreichend Sicherheit vor Windeinflüssen gewährleistet war. Die mit 80/40 mm dimensionierten Konterlatten wurden vor der Befestigung unterseitig mit Nageldichtungsband beklebt. Mit Hilfe eines objektspezifischen „Schraubenplans“ wurden die Konterlatten durch die Dämmung hindurch mit den Sparren verschraubt. Damit der erforderliche Einschraubwinkel auch präzise eingehalten werden kann, gibt es dafür eine Einschraubhilfe in Form einer aus Kunststoff gefertigten Lehre. Selbstverständlich hatten die Dachdecker nicht vergessen, vor dem vollständigen Schließen der Luftdichtheitsschicht die Lage der Sparren exakt und nachvollziehbar einzumessen!
Ausschäumen des durch den Aufschiebling verursachten Knicks in den Dämmplatten| Quelle: DDH
Die neue Traufuntersicht wurde von unten mit der auskragenden Konterlattung verschraubt und mit einem Kantteil aus Aluminiumblech eingefasst.
Fazit: Sowohl der Auftraggeber wie auch die ausführenden Handwerker zeigten sich nach der Fertigstellung der Sanierungsmaßnahme rundum zufrieden mit dem Ergebnis.
Nach den Vorgaben eines objektspezifisch erstellten Verschraubungsplans wurde die Konterlattung durch die Dämmelemente hindurch mit den darunter liegenden Sparren verschraubt.| Quelle: DDH
Fertigstellung der Randbereiche
Zum Abschluss dieses Arbeitsabschnittes folgte die Fertigstellung der Randbereiche. Den neuen Traufüberstand bildete eine unter die auskragende Konterlattung geschraubte OSB-Platte, deren Sichtflächen anschließend mit einem Kantteil aus Aluminiumblech eingefasst wurden. Darauf wurde ein Tropfblech montiert, auf das der weiter oben erwähnte Anschlussstreifen geführt wurde. Mit einem weiteren Kantteil aus gelochtem Blech wurde der Zuluftquerschnitt für ungebetene Kleinbesucher unpassierbar gemacht.
Die unmittelbar anschließenden Klempner- und Eindeckungsarbeiten verliefen ebenso zügig und problemlos. Auch die Anschlüsse der nachfolgend installierten Fassadendämmung an die Traufe und die Ortgänge konnten dank der vorausschauenden Detailabstimmung ohne Komplikationen und Nacharbeiten fertiggestellt werden.
Auf der unteren Ebene der belüfteten Traufkonstruktion wurden noch ein Tropfblech und ein Schutzgitter montiert. Die Konterlatten waren zuvor bereits ausgeklinkt worden.